Die tapfere Berta

Gerne erzähle ich euch die Geschichte meiner Henne Berta:

Vor rund zwei Wochen verletzte sich meine Henne Berta – ich weiss nicht wie. Auf jeden Fall hinkte sie und war stark beeinträchtigt beim Gehen. Es wurde schlimmer, so dass ich sie zur Tierärztin brachte, wir sie röntgten. Erkennen konnte die Veterinärin nichts Konkretes. Die dottoressa verordnete ihr Ruhe und Schonung in Einzelhaltung. Gleichzeitig behandelte ich mein Blumenhuhn homöopathisch, mit besonders köstlichem Futter und Streicheleinheiten. Zudem nahm ich telepathisch Kontakt auf mit Berta, um herauszufinden wie es ihr gehe und was sie brauche. Sie antwortete mir: «Ich möchte zu den anderen. Dort gehöre ich hin. Das sind meine Freundinnen, das ist meine Familie.» Das machte ich dann auch. Kaum war sie bei ihresgleichen, wurde auf ihr herumgehackt - im wahrsten Sinne des Wortes. Also nahm ich sie sogleich wieder heraus und separierte sie wieder. So ging das hin und her.

Also brachte ich Berta definitiv zu den anderen mit der Vermutung, sie nach 10 Minuten tot aus dem Gehege nehmen und begraben zu müssen.

Nach zwei Tagen geschah ein kleines Wunder: Berta ging es so viel besser. Sie schleifte Ihr Bein nicht mehr hinten nach, konnte ihre Zehen wieder ausstrecken und war viel mobiler. Sie schnappte sich Salatblätter, pickte Körner und labte sich am Wasser. Sie muss nach wie vor unten durch, watschelt wie eine Ente, aber sie lebt und ihr Lebenswille ist riesig. Zudem geht der Güggel Caruso dazwischen, wenn die Hennen der lieben Berta gegenüber zu giftig werden – das ist ein wahrer Frauenheld…

Das Wunder von Berta geht weiter – sie watschelt zwar noch immer, ist aber fidel und voller Lebensmut und Gleichmut.

 Wir Menschen haben keine Ahnung von der Hühnerwelt und ihrer Ordnung…